PERRY-RHODAN-Kommentar 2332


SONNENLICHT-STATIONEN?


Während die Untersuchungen der SOL zur eigentlichen Negasphäre in Hangay keine brauchbaren Ergebnisse lieferten, waren mit der Entdeckung der Sonnenlicht-Stationen interessante Erkenntnisse verbunden – nicht nur hinsichtlich ihres Alters. So zeigte bereits die verwendete Sprache namens Irthuin, die von den Archäologen Hangays als »ausgestorbener Urdialekt, Herkunft vermutlich eine der Nachbargalaxien Hangays in Tarkan« geführt wurde, dass es sich um eine handelte, die seinerzeit nur im sterbenden Universum Tarkan gesprochen wurde, jedoch zu keiner Zeit im Standarduniversum.

Bereits in Sonnenlicht-18 nahe dem zentralen Schwarzen Loch Athaniyyon wurde herausgefunden, dass in ihr vor unbekannter Zeit das Insektenwesen Virthug Vial »Ewige Wacht« über diese Sterneninsel hielt, deren physikalischen Voraussetzungen sie zu einem bevorzugten Ziel der Mächte des Chaos machten: »Sie werden kommen und versuchen, sich ihrer zu bemächtigen und sie zu einer Negasphäre zu transformieren.« (PR 2328)

Es sieht danach aus, dass es genauso auch kam, allerdings erst nach dem Transfer Hangays ins Standarduniversum – wobei allerdings der entscheidende »Impuls« zur Entstehung der Negasphäre von der Superintelligenz THOREGON gegeben wurde: Einer der ersten (Pseudo-)Messenger des Analog-Nukleotids METANU im Ersten Thoregon, der nach zahllosen Fehlversuchen seine Wirkung entfalten konnte, hatte die Grundlagen für die Entstehung einer neuen Negasphäre gelegt, während andere Messenger für die Spontan-Transitionen diverser Galaxien gesorgt hatten, die im Machtgefüge der Kosmokraten eine Rolle spielen. (PR 2197)

Sonnenlicht-09 auf Ultrablau lieferte dann die Ergänzung, dass die über Hangay verteilten Beobachtungsstationen die höchste Gefahrenstufe gemeldet hätten, weil sich bereits erste Proto-Chaotische Zellen formten, die als Vorstufe zur Entstehung einer Negasphäre gelten. Noch wichtiger war hierbei allerdings der Zusatz, dass sie von der Terminalen Kolonne TRAITOR aktiv errichtet würden, die Kolonne also auch aktiv an der Entstehung der Negasphäre beteiligt ist.

Im Zusammenhang mit den Beobachtungen von Sonnenlicht-09 wurde überdies noch eine frühere Altmeldung unbekannten Datums zitiert; der Sprecher – in einer Fußnote Ilthon Mavoir genannt – verwendete ebenfalls die Sprache Irthuin: ... ist zu befürchten, dass das Hexameron nicht nur tatkräftige Unterstützung vom Chaotarchen Xpomul, sondern auch vom Herrn der Elemente aus seiner Negasphäre erhalten könnte, die wie die Kosmonukleotide des Moralischen Kodes über multiverselle »Zugänge« verfügt. Kontakte des Herrn Heptamer und seiner Fürsten bestehen, wie wir wissen, seit dem Konzil von Amringhar im Universum Meekorah. Unsere Ewige Wacht ist deshalb umso wichtiger, weil in Hangay die physikalischen Voraussetzungen zur Erzeugung einer Negasphäre stark ausgeprägt sind, seit die Mächte des Chaos am Werk sind. Die physikalische Disposition könnte mit einem entsprechenden Impuls ausgenutzt werden ... (PR 2331)

Für Blo Rakane und Dao-Lin-H’ay waren diese Informationen durchaus ein Hammer, wenngleich natürlich zum Teil eine Wiederholung der Aussagen von Virthug Vial von Sonnenlicht-18. In ihrer »Beiläufigkeit« eröffneten sie einen völlig neuen Blickwinkel: Nicht nur, dass Mavoir über Negasphären, den Herrn der Elemente und dergleichen Bescheid wusste; nicht nur, dass die kurze Rede Jahrtausende alt war – als Ilthon Mavoir diese Aufzeichnung erstellte, existierten die Negasphäre und der Herr der Elemente selbstverständlich noch (die Urzelle der V’Aupertir löste sich im Zuge seiner Devolution Ende September 429 NGZ endgültig auf – PR 1261, 1262); sondern es wurden überdies multiverselle »Zugänge« der Negasphären erwähnt. Das ist bei genauerer Überlegung zwar durchaus nahe liegend, wenn wir die multiverselle »Ausdehnung« der Kosmonukleotide berücksichtigen, aber in dieser Deutlichkeit wurde es bislang noch nie so ausgesagt!

Dass es Verbindungen und Kontakte zu Xpomol und dem Herrn der Elemente gegeben hatte, war dagegen bekannt (PR-Kommentar 2329). Es kann nicht einmal ausgeschlossen werden, dass seinerzeit im sterbenden Universum Tarkan bereits Terminale Kolonnen – oder gar TRAITOR selbst? – zum Einsatz kamen sowie über die Verbindung zum Herrn der Elemente auch der Dekalog der Elemente.

Kernpunkt aber ist, dass die Gefahr einer Negasphäre eine neue Dimension erhält, wenn sie nicht nur auf das Standarduniversum beschränkt ist – wobei das schon gravierend genug wäre, weil sich der Einfluss ja nicht nur auf Hangay allein erstreckt ...

Rainer Castor