Perry Rhodan Technologie-Forum: PERRY-RHODAN-Kommentar
PERRY-RHODAN-Kommentar 2133
OMINÖSE AUREN

Als Perry Rhodan im Jahr 1187 NGZ letztmalig auf dem Planeten Khrat in der Galaxis Norgan-Tur war und den Dom Kesdschan besuchte, unter anderem, um sich zu vergewissern, wie es um seinen Ritterstatus stand, teilte ihm Jen Salik mit: Du kannst die Ritteraura nicht ausknipsen wie ein Licht, Perry. Sie wird dir ewig anhaften, solange du lebst. Ob du dich deiner Verantwortung stellst oder nicht. Dasselbe trifft auf Atlan zu. (PR-Roman 1600)

Lethos-Terakdschan fügte hinzu: Es ergeben sich für dich keinerlei Konsequenzen. Du hast völlige Handlungsfreiheit, brauchst auch keinerlei Restriktionen durch die Kosmokraten zu befürchten. Sie werden sich nicht mehr einmischen. Du sollst selbst wissen, was du tun musst.

Die weiteren Ausführungen gerieten deutlich nebulöser, nachdem Rhodan von Taurecs Abgang hinter die Materiequellen und von Voltago berichtet hatte: Lass die Dinge sich entwickeln. Aber eines ist gewiss: Was immer auch geschehen mag, es treibt alles auf die Lösung eines großen kosmischen Rätsels zu. Es gibt ein ungelöstes Geheimnis im Universum, an dem bisher alle gescheitert sind und das in der Größenordnung der Antwort auf die Dritte Ult imate Frage sehr nahe kommt. Ich könnte mir vorstellen, dass die Bewohner der Mächtigkeitsballung ES eines Tages damit konfrontiert werden – oder bereits konfrontiert werden, ohne es zu wissen. (PR-Roman 1600)

Rückwirkend betrachtet stellt sich die Frage, ob damit nicht – unter anderem – der Thoregon-Komplex gemeint gewesen sein könnte, obwohl eine erste Deutung in Richtung des Zusammenhangs Arresum-Parresum ging, der ähnlich wie ein Möbiusband verschlungenen »Minus«- und »unserer Plus-Seite« des Universums.

Den Fragen rings um Thoregon ist man inzwischen von verschiedener Seite her auf der Spur: Während in der Milchstraße dieser Hintergrund jedoch ein bisschen von der vom Reich Tradom ausgehenden direkten Bedrohung überdeckt wird, ist die SOL den vagen Hinweisen Mohodeh Kaschas gefolgt und in Wassermal quasi mitten im »größten Schlamassel« angekommen. Und hier wurde Atlan schon mehrfach mit der besonderen »Wirkung« seiner Aura konfrontiert.

Um was genau es sich hierbei eigentlich handelt, ist nie konkret definiert worden. Als gesichert kann bestenfalls gelten, dass es sich um ein »psionisches Phänomen« handelt, demnach im ultrahochfrequenten Bereich des hyperenergetischen Spektrums angesiedelt ist.

Bis zu einem gewissen Grad trifft dies für die normalen Individualschwingungen ebenfalls zu, die in ihrer unverkennbaren Art zwar als eindeutiges Kennzeichen ähnlich den Papillarlinien eines Fingerabdrucks der Identifikation dienen, ansonsten aber zu dem weiterhin wenig erforschten Gebiet rings um Dinge wie das Zuckerman-Spektrum oder die ÜBSEF-Konstante gehören. Diese »Konstante« ist seit der Begegnung mit den Cappins bekannt; der Begriff ÜBSEF steht hier für »überlagernde Sextabezugs-Frequenz«, welche auch als »Hypersexta-Modulpar(a)strahlung« umschrieben wird.

Gerade mal fünf bis zehn Prozent des Zuckerman-Spektrums lassen sich exakt deuten oder bestimmten Eigenschaften zuordnen, dennoch sieht man darin eines der wichtigsten Hilfsmittel der Paraforschung. Es wird vermutet, dass sich Intelligenz und Lebenskraft, geistige und körperliche Verfassung ebenso daraus ablesen lassen wie paranormale und transpersonale Kräfte und Wirkungen.

Da das Zuckerman-Spektrum als Teil oder 5-D-Äquivalent von ÜBSEF verstanden werden muss, dürfte wohl auch die ominöse Aura in diesen Bereich fallen. Wenn wir uns die Aussagen über sie in Erinnerung rufen, fällt auf, dass es sich hier um mehrere nicht immer klar voneinander getrennte Dinge handelt, die zum Teil natürlich, zum Teil künstlich sind.

Als nämlich Carfesch vor rund 2,2 Millionen Jahren im Auftrag des Kosmokraten Tiryk nach Ambur-Karbusch alias Wanderer kam, um mit dem Memoring die beiden kosmokratischen »neutralen Zellaktivatoren« vorzujustieren, wurde damit die Aussage verbunden, dass diese nur noch »von den dafür bestimmten Personen getragen werden« konnten. Nach der Vorjustierung wurde dann genau nach diesen Personen gesucht, die also aus sich heraus schon eine besondere »Ausstrahlung« aufwiesen, welche d ann zweifellos durch die besonderen Zellaktivatoren wiederum verstärkt worden sein dürfte.

Die beiden Personen sind, wie wir wissen, Perry Rhodan und Atlan. Sie mögen es vielleicht nicht gern hören, aber dass sie die Aktivatoren erhielten – nach mehr als zwei Millionen Jahren »Suche« –, ist Kennzeichen dafür, dass die quasi von Geburt an etwas »Besonderes« waren. Dieses wurde dann durch die Verleihung der Aktivatoren und später durch den »Ritterschlag« bestenfalls verstärkt und/oder modifiziert, nicht jedoch neu hinzugefügt.

Wenn wir nun die besondere Bedeutung dessen berücksichtigen, was vereinfachend als »psionisch« oder »dem UHF-Bereich zugehörend« wie auch als »Vitalenergie« umschrieben wird – man denke nur an das Psionische Netz, die Psionischen Informationsquanten der Kosmonukleotide oder die Wirkung der Zellaktivatoren bei der Rettung von ES aus seiner Verwirrung –, braucht es eigentlich nicht zu verwundern, dass Rhodan und Atlan mit ihren Auren förmlich eine »magnetische Anziehungskra ft« für Ereignisse von überragender Bedeutung haben.

Es mag ihnen nicht bewusst sein, ja sie mögen es rein vom Verstand her sogar leugnen. Bei genauer Betrachtung ist es aber nicht zu übersehen: Über ihre Auren sind sie offenbar mit dem übrigen Kosmos auf eine Weise verbunden, die sie fast unausweichlich zum Brennpunkt macht, zum Fokus maßgeblichen Geschehens. In einem Maß sogar, dass sich der außen stehende Beobachter mitunter verwundert die Augen reibt und eher hilflos etwas von »unglaublichem Zufal l« murmelt. Das scheint aber nicht der Fall sein – eben weil der interaktive wie informelle »Kontakt« mit dem Rest des Kosmos auf Bahnen abläuft, die sich den normalen Sinnen entziehen ...