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Die myon-kataysierte kalte Kernfusion


(c) Gregor Paulmann 11.06.1998

INHALT:

1. Einführung

2. Rechnung
2.1 Konventionen
2.2 Eigenschaften von Wasserstoff
2.3 Prozeß
2.4 Massenberechnung
2.5 Dichteberechnung (unter Normbedingungen)
2.6 Brennwertberechnung (unter Normbedingungen)
2.7 Lagerbedingungen

3 Zusammenfassung

4 Quellennachweis


1 Einführung

Für eine umfassende Einführung ist auf [1] zu verweisen.

Der Zweck dieses Files ist die Nachrechnung einiger in [1] gemachten Aussagen hinsichtlich der Parameter von vollständig myonisiertem Deuterium, im folgenden KATALY-D-ULTRA genannt.
Nach den unten aufgeführten Rechnungen kommt der Verfasser zu abweichenden Daten. Diese spezifizieren das KATALY-D-ULTRA wie folgt:

Dichte bei Normbedingungen: 0.1851 kg/m3
Brennwert bei Normbedingungen: 3.781 x 10 13 Ws/kg
Lagertemperatur (geschätzt): < 30 K
Lagerdichte bei Lagertemperatur: ca. 68 kg/m3 bei 6.08 MPa Druck und T = 30 K
ca. 72 kg/m3 bei 6.08 MPa Druck und T = 25 K
ca. 74 kg/m3 bei 6.08 MPa Druck und T = 20 K [5]

2 Rechnung

2.1 Konventionen

absoluter Nullpunkt - 273.15 °C = 0 K
Druck MPa 1 MPa = 10.00 bar
Masse Proton mp 1.673 x 10-27 kg
Masse Neutron mn 1.675 x 10-27 kg
Masse Elektron me- 9.109 x 10-31 kg
Masse Myon mm- 1.885 x 10-28 kg = 207 x me-
Energie eV 1 eV = 1.602 x 10-19 J (oder Ws)
Avogadro-Zahl Na 6.022 x 1023 Teilchen/Mol Gas bei Normbedingungen
Molvolumen Gas 22.4 l = 0.0224 m3
physik. Normalbedingungen 273.15 K und 0.1013 MPa Druck

2.2 Eigenschaften von Wasserstoff [4,5]

Schmelztemperatur TSchmelz 13.95 K
Siedetemperatur TS 20.27 K
kritische Temperatur Tkrit 33.15 K
kritischer Druck pkrit 1.30 MPa
Dichte bei krit. Punkt r 31.0 kg/m3
Dichte bei T = 20 K 75.0 kg/m3
spez. Gaskonstante R 4121 J/kg K

2.3 Prozeß

Gemäß in [1] gemachten Aussagen wird der Deuterium -> He Vorgang übernommen:
D + D > He3 + n + 3.25 MeV
Die erzeugten lE von 3.25 MeV werden von der Literatur [2] bestätigt.

2.4 Massenberechnung

Grundlage der Berechnung ist das vereinfachte Atommodell nach BOHR:
Element Kernmasse [kg] Masse e- / x- [kg] Masse Molekül [kg]
H; 1p 1.6737 x 10-27 9.019 x 10-31 / - 3.3483 x10-27
D; 1p1n 3.3445 x 10-27 9.019 x 10-31 / - 6.6899 x 10-27
D(m; 1p1n 3.3445 x 10-27 - / 1.885 x 10-28 6.8775 x10-27
He; 2p 6.6465 x 10-27 1.821 x 10-30 /- 6.6483 x 10-27

2.5 Dichteberechnung (unter Normbedingungen)

Formel:

berechnete Dichte nach Formel [kg/m3] Literaturangabe [4]
H2 0.0899 0.0898
D2 0.1800 keine Angaben
D(m)2 0.1851 keine Angaben
He 0.1787 0.1785

Kommentar: Im Gegensatz zu [1] wurde unter der Annahme gerechnet, daß KATALY-D-ULTRA analog reines Deuterium oder reiner Wasserstoff bei Normbedingungen gasförmig ist (es gilt der Satz von AVOGADRO). Daher ist die angegebene Volumenverdichtung von 2073 (da sich das Myon auf einer 207mal engeren Bahn um den Deuteriumkern bewegt) und die daraus resultierende Dichte gegenstandslos. Diese Überlegung wird erst bei der Betrachtung eines Feststoffes relevant (Deuterium wird analog Wasserstoff im Bereich unter 13.0 K in den metallisch festen Zustand (Gitterbindung) übergehen).
 

2.6 Brennwertberechnung (unter Normbedingungen)

1 kg D(m)2 = 1 kg / 0.1851.kg/m3 = 5.402 m3
5.402 m3 ® 5.402 x 44.65 = 241.166.Mol x 6.022 x 1023 = 1.452.x 1026
1.452 x 1026 Teilchen ® 7.2615 x 1025 mögliche Paare à 3.25 MeV lE = 2.360 x 1026 MeV
2.360 x 1026 MeV = 3.781 x 1013 Ws oder 38 811.9 GJoule
d.h. der Brennwert für KATALY-D-ULTRA unter Normbedingungen beträgt:
 

2.7 Lagerbedingungen

Es wird erwartet, daß die kritische Temperatur und der kritische Druck von KATALY-D-ULTRA in der Nähe von Wasserstoff liegt. Daher muß der Brennstoff kyrogenisch gelagert werden. Nur so werden diese Werte erreicht, bei denen es erst möglich ist, den Brennstoff zu verflüssigen und durch Druck zu komprimieren, um die Lagerdichte zu erhöhen.
Daraus ergeben sich folgende Werte für die Lagerbedingungen:

Lagertemperatur: < 30 K
Lagerdichte: ca. 68 kg/m3 bei 6.08 MPa Druck und T = 30 K
ca. 72 kg/m3 bei 6.08 MPa Druck und T = 25 K
ca. 74 kg/m3 bei 6.08 MPa Druck und T = 20 K [5]

3 Zusammenfassung

Die oben durchgeführten Berechnungen decken sich nicht mit den Ergebnissen von [1]. Ich stelle sie hiermit zur Diskussion.

Anmerkungen:
Durch Erhöhung des Lagerdruckes ( z.B. isotherme Kompression) kann die Lagerdichte weiter erhöht werden. Hier gibt es nur materialspezifische und energetische (Einengungsfelder) Grenzen des PR-Universums.

Das LAWSON Kriterium [3] für kinetische Mindestenergie bei Kernfusion von 10-14 J/ Teilchen wird bei TFusion = 3500 K nicht erreicht. Die innere Energie U = 1/2 x f x m x Rs x T = 2.55 x 10 -19 J [3] mit f als Freiheitsgrad 5 ist zu gering. Dafür können sich die Teilchen aufgrund der 2073fachen geringeren Ausdehnung aber auch näher kommen und so leichter fusionieren.

Kommentar:
Wie schon in [1] erwähnt, stellt es sich als äußerst schwierig dar, Myonen zu lagern. Das gleiche Problem trifft auch das KATALY-D-ULTRA. Wieso macht man sich die Mühe, das Deuterium schon in so großen Mengen auf Halde zu katalysieren? Rationeller wäre eine Katalyse unmittelbar vor dem Einschluß im Reaktorkern. Zu lagern wäre also nur "gewöhnliches" Deuterium. Die Herstellung von Myonen (natürliches Vorkommen i.d. Höhenstrahlung) dürfte mit Synchrotonen kein Problem darstellen.

Eine generelle Frage stellt sich mir in der Vermeidung der Nutzung von Tritium.
Sicher ist die Herstellung (für Terraner des 20. Jhdt. AZ) schwierig, aber machbar!
Im PR-Universum wird NUGas hergestellt, ein ungleich schwierigeres Unterfangen, das anscheinend aber industriell in Massen dort möglich ist. Ein Fusionsprozeß mit Tritium würde höhere nutzbare Energie und eine geringere Fusionstemperatur bringen.

4 Quellennachweise
[1] H. Logemann eMail Diskussionsforum PR-Technik
[2] N.N.
BROCKHAUS, Band 5
Brockhausverlag
 
[3] Dobrinski, Krakau, Vogel
Physik f. Ingenieure, 7. Auflage
Teubner Verlag, Stuttgart, 1988
 
[4] Kuchling
Taschenbuch der Physik, 13.Auflage
Verlag Harri Deutsch, Thun & Frankfurt, 1992
[5] Weinreich
Skript RAKETENANTRIEBE
Universität der Bundeswehr, München, 1988/89

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